Im Rahmen der Aktionstage Behindertenrechte veranstaltete TIXI Zürich in Kooperation mit Visit Zurich zwei barrierefreie Stadtführungen. TIXI Zürich sprach mit der Stadtführerin Heidi Metzner über die Herausforderungen und Chancen dieses neuen Konzepts.
Mit der Inklusionsführung – Visit Zurich für alle habt Ihr ein neues Konzept entwickelt. Wie entstand die Idee, solche Führungen anzubieten?
«Die Seelsorge der katholischen Kirche hat uns angefragt, ob wir bereit wären, eine Führung anzubieten, die sich für Menschen mit Behinderung eignet. Wir waren nicht mit dem Thema vertraut und hatten überhaupt keine Erfahrungen in diesem Bereich,, aber uns interessierte das Thema. Wir wurden sehr gut eingeführt und sensibilisiert von der Seelsorge, die viel Erfahrung im Umgang mit verschiedenen Behinderungsformen hat. Die Tour hat mir unglaublich Spass gemacht. Darum haben wir die Führungen auf die individuellen Behinderungsarten weiter ausgefeilt.»
Was sind die grössten Herausforderungen während den inklusiven Stadtführungen?
«Die grössten Herausforderungen sind – und ich muss hier etwas schmunzeln – effektiv die spontanen Toilettenstopps. Je nachdem muss es schnell gehen und vielleicht sind wir dann nicht gerade in der Nähe einer solchen. Mit der nötigen Spontanität und dem Wissen, wo man welchen behindertengerechten Schleichweg nehmen kann, sind wir bis jetzt immer zum Ziel gekommen. Auch der Zugang zu Gebäuden mit dem Elektrorollstuhl ist nicht immer gewährleistet.»
Wer bucht Inklusionsführungen?
«Verschiedene Stiftungen, Wohltätigkeitsorganisationen und Verbände.»
Welche Erkenntnisse habt Ihr aus den Inklusionsführungen gezogen?
«Ich war sehr nervös bei meiner ersten Führung. Kann ich die verschiedenen Bedürfnisse von allen decken? Werden Menschen ohne Beeinträchtigung ungeduldig, wenn meine Sprache vereinfacht ist? Die Teilnehmenden waren schlussendlich aber aller sehr interessiert und dankbar. Auch der Austausch während den Führungen war sehr inspirierend.»
Bietet ihr weitere Inklusionsführungen an? Wieso ist es schwierig, Menschen ohne Behinderung für diese Führungen zu begeistern?
«Das Angebot wird es weiterhin geben. Es kommen leider nicht so viele Anmeldungen von Einzelpersonen. Menschen ohne Einschränkungen haben vielleicht Berührungsängste.»