Bruno Bucher fährt für sein Leben gerne Auto. Und im Laufe seines Lebens hat er nicht nur die Schweizer Strassen, sondern auch jene in Peru, Brasilien und sogar auf den Fidschi-Inseln kennengelernt, wo er beruflich eine Zeitlang lebte. Mit 77 Jahren steht seine zweite Kontrollfahrt 75plus für TIXI bei Beat Schwendimann der Fahrschule Koch in Regensdorf an.
«Ich freue mich darauf, etwas Neues zu lernen.»
Bruno Bucher TIXI Fahrer, vor der Kontrollfahrt 75plus
Er nehme an jeder Schulung von TIXI teil, war schon am Schleuderkurs und dem Bremskurs. Seine Fahrkompetenz sei deshalb in den letzten Jahren eher gewachsen, findet er. Die Kontrollfahrten für TIXI Fahrer:innen ab 75 Jahren hält er für sehr sinnvoll, es täte jedem gut. Bedenken hat er keine. «Im Gegenteil, ich freue mich darauf, etwas Neues nach Hause zu nehmen!». Herauszufinden, ob seine Selbsteinschätzung mit der Realität übereinstimmt, ist nun Ziel der Kontrollfahrt 75plus.
Die Strasse ruft
Bruno Bucher wird mit einem Fahrzeug der Fahrschule Koch fahren, da er kein eigenes Auto mehr besitzt. Es sei aber auch möglich, die Kontrollfahrt mit dem eigenen Fahrzeug zu absolvieren, erklärt Beat und nimmt auf dem Beifahrersitz Platz, während Bruno sich auf dem Fahrersitz einrichtet. Dann startet er den Motor. «Solange ich nichts sage, geht’s immer geradeaus», sagt Beat und führt Bruno Bucher mit seinen Anweisungen durch die Regensdorfer Strassen. Schon auf den ersten hundert Metern lobt er Brunos Handposition auf dem Lenkrad: «Genau so bist du flexibel, um zu reagieren. Sehr gut!» Der Fahrlehrer verwickelt Bruno in ein Gespräch und stellt ihm Fragen zum Strassenverkehr in fernen Ländern. «Am wichtigsten ist, dass die Hupe funktioniert!», witzelt der Prüfling. Während sie plaudern, kommentiert Beat Schwendimann immer mal wieder die aktuellen Verkehrssituationen: «Hier in der Begegnungszone haben Fussgänger immer Vortritt. Es dürften sogar Kinder auf der Strasse spielen!».
Wie ein Boxer unterwegs
Während der Fahrt weist Beat auf unübersichtliche Situationen hin. Vor allem bei Fussgängerstreifen in Kurven und bei Kreiseln ist es wichtig, sich wie ein Boxer mit dem Oberkörper vor- und zurückzulehnen, um alles in den Blick zu bekommen. Die sogenannten «A-Säulen» an der Front des Autos verdecken die Sicht massiv. «Beim Hinfahren zu einem Fussgängerstreifen sollte man den Blick frühzeitig öffnen», rät Beat. Brunos Merkfähigkeit testet er, indem er ihm den Weg zum nächsten Ziel erklärt und ihn dann ohne Anweisungen dorthin fahren lässt. «Frühzeitig geblinkt – hervorragend!» tönt es vom Beifahrersitz.
«Das Bewusstsein für tote Winkel ist etwas vom Wichtigsten!»
Beat Schwendimann Fahrlehrer Fahrschule Koch
Nach einem Kreisel lässt der Fahrlehrer Bruno auf einem grossen Parkplatz anhalten und erklärt: «Etwas vom Wichtigsten, das ich dir mitgeben will, ist das Bewusstsein für die toten Winkel.». Dann steigt er aus und läuft um das Fahrzeug herum, während er Brunos Blickkontakt in den Rückspiegeln sucht. «Siehst du mich jetzt?» «Nein!», ruft Bruno aus dem Auto und bekommt so nochmals ein besseres Gefühl für das eingeschränkte Sichtfeld aus dem Fahrzeug.
Ruhig Blut!
Beat Schwendimanns wichtige Mitteilung an seinen Prüfling ist immer wieder: Nicht unter Druck setzen lassen. Bei einer Kreuzung in Ruhe den Blick mehrmals von links nach rechts und zurück schweifen lassen. Und das so lange, wie es nötig ist, auch wenn der Hintere drängelt. «Wenn du nicht sicher bist, ob es noch reicht: Warten, bis eine genügend grosse Lücke entsteht».
Und dann wird noch der Notfall geübt: Auf einer übersichtlichen Strecke soll Bruno aus 40 Km/h eine kräftige Notbremsung ausführen und bis zum Schluss durchtreten, sodass der Bremsassistent aktiviert wird. Er fährt los und tritt auf das Zeichen von Beat beherzt auf die Bremse. «Sehr gut gemacht!».
«Bei Beat seid ihr in guten Händen!»
Bruno Bucher TIXI Fahrer und Prüfling Kontrollfahrt 75plus
Zeit für etwas Kritik
Während der Fahrt stellt auch Bruno seine brennendsten Fragen. Auf einer unübersichtlichen Quartierstrasse merkt Beat an: «Bei dieser Seitenstrasse warst du jetzt zu schnell, die haben Vortritt.». «Oh ja, jetzt hab ich’s auch gemerkt», bestätigt Bruno.
Nach etwas über einer Stunde kommen wir schliesslich wieder an unserem Ausgangspunkt vor der Fahrschule Koch an und der geprüfte TIXI Fahrer parkiert das Fahrzeug gekonnt rückwärts ein. «Ich erlöse dich jetzt und gratuliere zur bestandenen Kontrollfahrt, Bruno!», sagt Beat. Als Letztes werden noch die elektronischen Assistenzsysteme des Fahrzeugs erklärt, dann geht es zurück in den Schulungsraum.
Das Fazit am runden Tisch
Nach einem abschliessenden Gespräch über Krankheits- und Unfallrisiken sowie einem Sehtest gibt Beat dem TIXI Fahrer nochmals ein Feedback zur durchgeführten Kontrollfahrt. Bei zu viel Lob winkt Bruno ab, ihn interessieren die Punkte, die er verbessern kann. Zum Schluss garantiert ihm der Fahrlehrer: «Bei uns hast du lebenslängliche gratis Support, wann immer du Fragen hast!».
Wie fühlt sich der Prüfling nach dieser Kontrollfahrt? «Sehr gut, ich habe wieder etwas gelernt!», sagt Bruno lächelnd. Und was würde er TIXI Fahrer:innen raten, die ihre Kontrollfahrt noch vor sich haben? «Nutzt alle Ausbildungen, die TIXI anbietet, ihr könnt nur profitieren! Und Bedenken vor der Kontrollfahrt sind nicht nötig: Bei Beat seid ihr in guten Händen!».
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