1983
Christian Remund, Andi Schwegler und Claudia Kunz arbeiteten Anfang der 80er Jahre mit schwerstbehinderten Menschen im Mathilde Escher Heim (MEH) beim Balgrist. Das Heim verfügte lediglich über einen kleinen VW-Bus, der nicht genügend Platz bot. Daneben existierte nur ein Rollstuhltaxi, dessen Tarife entsprechend teuer waren. Durch die Tätigkeit im Heim kannten die drei das Bedürfnis nach Mobilität zu günstigeren Preisen. Sie wollten behinderten Menschen Fahrten zu Tarifen des öffentlichen Verkehrs anbieten.
Damals existierte bereits TIXI in Bern. Deren Struktur und Organisation mit einer Zentrale und ehrenamtlichen Fahrern wurde übernommen. Damit die Fahrer keine Taxiprüfung absolvieren mussten, wurde 1983 ein Verein gegründet: Vereinsmitglieder – die Fahrgäste – dürfen von Vereinsmitgliedern – den Fahrerinnen und Fahrern – gefahren werden.
Das erste TIXI Fahrzeug ist ein aus Militärbeständen ausrangierter VW-Bus, der umlackiert und behelfsmässig rollstuhlgängig gemacht wird. Eva Schulthess arbeitet als erste Disponentin in den Räumen des Taxiphons und plant die Fahrten der freiwilligen Fahrer:innen.
1993
Zehn Jahre später engagieren sich bereits 250 freiwillige Fahrer:innen bei TIXI. Sie legen mit ihren Privatautos und den acht Fahrzeugen mehr 360.000 km pro Jahr zurück.
2002
Die TIXI Fahrer:innen erhalten den Milizpreis 2002 der Swiss Re für ihr grosses Engagement zugunsten mobilitätsbeeinträchtigter Mitmenschen. Die Auszeichnung beinhaltet ein Aktienpaket, das allen Fahrer:innen gemeinsam gehört und ins Vereinsvermögen übergeht. TIXI besitzt es bis heute und weist den Wert in jedem Jahresbericht aus.
2005
Das Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) streicht im Zuge der IV-Revision die Subventionen an Behindertenfahrdienste. TIXI ist massiv von dieser Streichung betroffen: 2004 hatte TIXI noch 450.000 Franken vom BSV erhalten.
Not macht erfinderisch: Im Sommer dreht TIXI seinen ersten Werbespot, um auf die eigene Arbeit aufmerksam zu machen und Spendengelder zu erhalten. Hauptdarsteller: ein Taxi mit einem Rollstuhl auf dem Autodach.
Seit Oktober 2005 gehört TIXI zu den ZEWO-zertifizierten Organisationen.
2008
Im Mai reicht TIXI die Initiative „SOS FÜR TIXI“ ein, um die finanzielle Notsituation zu verbessern. Unterstützt wird der Verein von Fahrer:innen, Komiteemitgliedern und Kunden sowie Nationalrätin Doris Fiala. Nach nur viereinhalb Monaten werden 12‘375 Unterschriften in der Staatskanzlei eingereicht. Die Unterstützung für TIXI in der Bevölkerung ist gross.
Am 2. Oktober 2008 feiert TIXI seinen 25. Geburtstag. Die freiwilligen Fahrer:innen stossen bei einer Schifffahrt auf dem Greifensee auf eine erfolgreiche Zukunft von TIXI an.
2009
Nationalrätin Doris Fiala legt sich für TIXI ins Zeug: Bei einem Sponsorenlauf erläuft sie dank der Unterstützung zahlreicher SponsorInnen ein Fahrzeug für TIXI.
2011
Helvetic Airways ist neuer Partner: Im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft unterstützt die Fluglinie TIXI mit der Kostenübernahme für einen Teil der Fahrzeugflotte.
2013
Ein neues Kapitel im Fuhrpark bricht an: Anlässlich seines 30. Geburtstags schenken die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) TIXI zwei rollstuhlgängige Elektroautos.
2019
Im Dezember 2019 nimmt das 30. TIXI Fahrzeug den Fahrbetrieb auf. Damit kann TIXI zusätzlich rund 2.000 Fahrten pro Jahr für seine Fahrgäste anbieten.
2020
Die Corona-Pandemie beschert dem Wachstumskurs ein unvorhergesehenes Ende: Am 16. März 2020 muss TIXI wegen des Lockdowns den Fahrdienst komplett einstellen. Für lebenswichtige Fahrten wie zum Beispiel Dialysefahrten wird der Minimalbetrieb mit Zivildienstleistenden aufrechterhalten. Nach 42 Tagen «Zwangspause» fährt TIXI ab Ende April stufenweise und unter Einhaltung strenger Sicherheitsauflagen wieder.
2023
Die Standorte Thalwil, Esslingen und Kloten werden eröffnet, um näher an Freiwillige und Fahrgäste zu rücken und um Fahrten effizienter planen zu können. Die TIXI Flotte wächst auf 31 Fahrzeuge. Zum 40-jährigen Jubiläum zieht das gesamte Team von von der Mühlezelgstrasse 15 in die neue, moderne Zentrale am Letzigraben 89 – und die neue Webseite geht online.
