Die vielzitierte Studie zeigt, dass Freundschaften in der Schweiz nicht nur auf persönlicher Ebene bereichernd sind, sondern auch einen grossen gesellschaftlichen Wert haben. «Um Freundschaften in der Schweiz steht es im Allgemeinen relativ gut», fasst Jakub Samochoviec, der Autor der Studie, die Ergebnisse zusammen. «Etwa 70 Prozent der befragten Menschen in der Schweiz geben an, mit der Anzahl und der Qualität ihrer Freundschaftsbeziehungen zufrieden zu sein. Doch sagen auch acht Prozent der Befragten, weder enge Freunde, noch einen erweiterten Freundeskreis zu haben. Weil Freundschaft wichtig für die psychische Gesundheit ist, geht es diesen Menschen tendenziell schlechter.
«Einsamkeit gibt es nicht nur unter älteren Menschen.»
Jakub Samochoviec Autor der Freundschaftsstudie des DDI
Besonders betroffene Gruppen sind einerseits Zugezogene. Diese berichten von Schwierigkeiten, in Schweizer Freundeskreise hineinzukommen, weil diese als sehr statisch und ausschliessend wahrgenommen werden. Andererseits gibt ein Drittel der unter 35-Jährigen an, sich regelmässig einsam zu fühlen, während des bei den über 64-Jährigen «nur» 13 Prozent sind. Sie fühlen sich einsamer, obwohl sie mehr Freunde haben und diese häufiger sehen als ältere Menschen.» Die wesentliche Erkenntnis des Forschers lautet deshalb: «Es erweist sich als falsch, Einsamkeit nur als Problem älterer Menschen anzusehen.»