Adrian Herzog fällt auf. Nicht nur, weil er mit einer stattlichen Grösse von 1,95 Metern viele in seinem Umfeld überragt. Auch sein herzliches, lautes Lachen ist ansteckend. Dabei stand er nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens. Vor allem 2018 ging er durch eine schwere Zeit: Völlig unerwartet verstarb seine geliebte Frau nach einer Routineoperation. Kurze Zeit später wurde seine Wohnung von einem Brand heimgesucht, während er selbst im Krankenhaus lag.
Manch anderer wäre am Boden zerstört gewesen. Doch Adrian Herzog wusste das Beste daraus zu machen: Durch einen glücklichen Zufall konnte er eine Alterswohnung im Alters- und Pflegezentrum Loogarten in Esslingen beziehen. Seitdem wohnt er dort mitten im Grünen und ist trotz schwerer Polyneuropathie weitestgehend selbständig. Wer ihn besucht, spürt, wie wohl er sich in seinem neuen Zuhause fühlt. Jeder kennt ihn und ist zu einem Scherz aufgelegt, wenn er mit seinem Rollator vorbeikommt.
Freizeitvergnügen dank TIXI
Egal, was ihm im Leben widerfuhr, stets fand der 78-Jährige Ausgleich in seinen vielen Hobbys. Vor allem war er immer ein passionierter Jasser, aber auch ein guter Schütze; er spielte mit Begeisterung Fussball, Tennis sowie Eishockey und engagierte sich obendrein als Eishockeyschiedsrichter. Später fuhr er als Freiwilliger beim Rotkreuz-Fahrdienst in Zürich kranke Menschen zu ihren Terminen beim Arzt und ins Krankenhaus. Als ihn seine eigene Erkrankung vor einigen Jahren zwang, das Autofahren aufzugeben, war er plötzlich selbst auf einen Fahrdienst angewiesen.
Seitdem nutzt Adrian Herzog TIXI, um weiter mobil zu bleiben und sein Leben aktiv gestalten zu können. Denn auch wenn er den Sport inzwischen aufgegeben hat, so ist ihm sein grösstes Hobby geblieben: Er geht weiterhin leidenschaftlich gerne jassen. Dank TIXI und seiner freiwilligen Fahrer:innen ist es ihm möglich, wöchentlich mehrmals Jassrunden und -turniere im Zürcher Oberland zu besuchen und seine Jasskollegen zu treffen, zum Beispiel beim «Volkijass» in einem Einkaufszentrum in Volketswil. Denn der Kontakt zu anderen Menschen ist für ihn, der lange Jahre als Pöstler und Versicherungsvertreter gearbeitet hat, Lebenselixier. Wenn er in Gesellschaft ist, blüht er auf. «TIXI ist eine grossartige Sache!», sagt er deshalb.
«Jassen ist Spass und Unterhaltung. Da geht es nicht um Leben und Tod. Aber für manche geht es um viel mehr!»
Adrian Herzog langjähriger TIXI Fahrgast
Solidarisch handeln stärkt alle
Alexandra Krütli ist Teil des TIXI Teams. Obwohl sie nur fünf Jahre jünger ist als Adrian Herzog, ist sie
so fit geblieben, dass sie sich in ihrer Freizeit gerne für den Fahrdienst engagiert. Die studierte Maschinenbauingenieurin aus Illnau hat eine grosse Affinität zur Technik und deshalb auch viel Freude am Autofahren. Zudem wollte sie nach dem Ende ihrer Selbständigkeit freiwillig etwas Gutes für die Gesellschaft tun.
Bei TIXI fand sie vor zwei Jahren die perfekte Mischung: Fahrdienst für Menschen mit Behinderung und Mobilitätseinschränkung. Einmal wöchentlich schenkt sie dort bewusst einen Teil ihrer freien Zeit, um Menschen, die in gesundheitlicher Hinsicht weniger privilegiert sind, zu helfen. Dank ihres Engagements kann Adrian Herzog trotz aller Hindernisse, die ihm das Leben in den Weg gelegt hat, seine Freizeit wieder geniessen. Sogar sein «Glücksstuhl», auf dem er beim Jassen bequem sitzen kann, wird von TIXI transportiert. Gelebte Solidarität eben.
«Für TIXI zu fahren macht mir einfach Freude.”
Alexandra Krütli TIXI Fahrerin seit 2021