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Marco D’Ambrosio: «Ich höre das, was ich nicht sehe.»

Für den kleinwüchsigen und im Alter von 20 Jahren erblindeten Marco D’Ambrosio bedeutet das TIXI «Taxi» das Tor zur Welt ausserhalb seiner Wohnung. Freundschaften und Kontakte sind ihm ebenso wichtig wie einfach mal unter die Leute zu gehen. TIXI macht es möglich.

Fahrgäste und ihre Geschichten

Zwei Männer sitzen mit einer Tasse Kaffee an einem Tisch.

Die Formen und Farben um ihn herum sind aufgrund einer vollständigen Erblindung im jungen Erwachsenenalter verschwunden. Dank TIXI Zürich kann Marco D’Ambrosio seine Verbindung zur Aussenwelt trotz schwieriger Umstände aufrechterhalten.

Die Begegnungen mit Freunden und der Kontakt nach aussen sind ihm immens wichtig. Es ist ein nebliger Tag in einer Hochhaussiedlung in Zürich Oerlikon. In der Nähe stehen das Schulhaus, ein Coop und die Bushaltestelle. Für den 50-jährigen Marco D’Ambrosio ist es eine vertraute Umgebung.

Trotzdem ist der Gang zur Bushaltestelle aufgrund seiner Sehbehinderung nicht möglich. In Marco D’Ambrosios Zimmer stehen Automodelle von Ferrari, eine grosse Sammlung von CDs und auf dem Regal erinnern Stofftiere an die Kindheitstage. Er lebt mit der Mutter, der Vater ist gestorben. 

Glückliche Kindheit in der Agglomeration von Zürich 

Marco D‘Ambrosio war ein fröhliches und kontaktfreudiges Kind. «Am liebsten verbrachte ich Zeit mit anderen Secondos», erzählt der italienischstämmige Secondo. Er ist kleinwüchsig geboren, aber das hinderte ihn nicht daran, die Welt in ihrer Farbigkeit und Fülle wahrzunehmen.

Bereits im Kleinkindalter entdeckte man bei ihm einen Hydrozephalus. Dabei sammelt sich zu viel Flüssigkeit in Teilen des Gehirns an und kann nicht mehr richtig abfliessen. Der Hirndruck steigt. Um dem entgegenzuwirken, wurde ihm mit drei Jahren eine Art Ventil eingesetzt. Zuerst verlief alles ohne Komplikationen.

Nach der Sekundarschule besuchte Marco D’Ambrosio die Handelsschule und war auf dem Weg in die Unabhängigkeit. Mit 19 Jahren hatte er dann häufig starke Kopfschmerzen. Es folgten Abklärungen, aber das Problem wurde von den Ärzten zu wenig ernst genommen. Die Ärzte dachten, man könne nach Abschluss der Schule operieren.

Leider war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät. Aufgrund dieses Fehlentscheids erblindete er mit 20 Jahren innerhalb kurzer Zeit vollständig. Es kamen weitere gesundheitliche Probleme hinzu, die regelmässige Abklärungen und Spitalaufenthalte nach sich zogen.  

«Dank TIXI bleibe ich mobil.»

Marco D‘Ambrosio TIXI Fahrgast

Jede Begegnung ist Gold wert

Die Welt voller Bewegungen ist es, die er am meisten vermisst. «Durch Corona habe ich viele Kontakte verloren», sagt er rückblickend. Durch die Schliessung von Restaurants oder kulturellen Einrichtungen habe sich die Situation zusätzlich zugespitzt.

«Vor Corona konnte ich an einem Yogakurs speziell für blinde Menschen teilnehmen», erzählt er begeistert. Der Kurs wurde danach nicht mehr angeboten. Die Welt hat sich vor ihm verschlossen. Einsamkeit und mangelnde Abwechslung machten dem Mann, der sich so gerne austauscht, zu schaffen.

«Es macht mich zufrieden, wenn ich den Fahrgästen den Alltag erleichtern kann.»

Dietmar Wiesmann TIXI Fahrer

Darum schätzt er auch den Fahrdienst von TIXI Zürich, weil die Disponent:innen immer ein nettes Wort für ihn hätten, wenn er eine Fahrt bestelle. Es geht weiter mit der Betreuung durch die freiwilligen Fahrer und Fahrerinnen, von denen er einige auch etwas persönlicher kennt.

Die Fahrt hinaus unter die Leute schafft für Marco D’Ambrosio Autonomie. Einen Kollegen im Café zu treffen ist für ihn eine willkommene Abwechslung. Weil er viele Rückschläge erlebt hat, ist seine Dankbarkeit für die kleinen Dinge im Leben umso grösser. Er ist sehr dankbar, dass es TIXI gibt. «Dank TIXI bleibe ich mobil», sagt Marco D’Ambrosio, der sich seine Welt einfach farbig denkt. 

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